Der letzte König von Schottland

Der letzte König von Schottland“ führt uns in das Uganda der 1970er Jahre. Da wo Nicholas Garrigan, ein junger schottischer Arzt, nach seinem Abschluss beschließt, seinem alltäglichen Leben zu entfliehen. Er stößt auf eine Welt, die von der charismatischen und gefährlichen Präsenz Idi Amins, Ugandas selbsternanntem Präsidenten, beherrscht wird. Garrigan, gespielt von James McAvoy, sieht sich plötzlich in die politischen Wirren eines Landes verstrickt, das unter Amins eiserner Faust steht. Die Geschichte beginnt als Abenteuer, entwickelt sich aber schnell zu einem intensiven Überlebenskampf.

Letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht, Der
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • James McAvoy, Simon McBurney, Forest Whitaker (Schauspieler)
  • Kevin MacDonald (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Als Garrigan Amins Vertrauen gewinnt und zu seinem persönlichen Arzt ernannt wird, offenbaren sich ihm die Schrecken der Macht. Forest Whitaker verkörpert Idi Amin in einer Weise, die sowohl faszinierend als auch erschreckend ist. Seine Darstellung zeigt die komplexe Persönlichkeit des Diktators, dessen Charme ebenso groß ist wie seine Grausamkeit. Der Film schafft es, die Ambivalenz seiner Charaktere zu erforschen, ohne dabei in schwarz-weiß Malerei zu verfallen. Er zeigt auf, wie leicht es ist, unter dem Einfluss von Macht und Charisma die moralische Orientierung zu verlieren.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der letzte König von Schottland“ entstand unter der Regie von Kevin Macdonald. Das Drehbuch schrieben Jeremy Brock und Peter Morgan. Forest Whitaker glänzte in der Rolle des Idi Amin. Er erhielt dafür 2007 den Oscar und den Golden Globe. James McAvoy spielte Nicholas Garrigan, Kerry Washington war als Kay Amin zu sehen. Gillian Anderson verkörperte Sarah Merrit. Neben ihnen wirkten Simon McBurney und Adam Kotz mit. Die Musik komponierte Alex Heffes. Anthony Dod Mantle führte die Kamera, Justine Wright war für den Schnitt verantwortlich.

Die Produktion übernahmen Lisa Bryer, Andrea Calderwood, Tessa Ross und Charles Steel. Ihr Werk fand international Anerkennung. Forest Whitaker erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Dazu zählten der National Board of Review Award und der Chicago Film Critics Association Award. Auch in Europa erntete der Film Beifall. Beim Europäischen Filmpreis 2007 war er in mehreren Kategorien nominiert. Trotz der hohen Wertschätzung gewann er dort keinen Preis. Dennoch bleibt „Der letzte König von Schottland“ ein herausragender Beitrag zum Politthriller-Genre.

Handlung und Story vom Film „Der letzte König von Schottland“

Nach seinem Abschluss an der University of Edinburgh Medical School im Jahr 1970 entscheidet sich Nicholas Garrigan, das Abenteuer zu suchen, anstatt sich mit den tristen Aussichten zu Hause abzufinden. Er begibt sich nach Uganda, um in einer Missionsklinik zu arbeiten, die von David Merrit und seiner Frau Sarah geleitet wird. Dort angekommen, fühlt sich Garrigan sofort zu Sarah hingezogen, die zwar seine Aufmerksamkeit genießt, sich jedoch weigert, eine außereheliche Affäre einzugehen. Kurz nach Garrigans Ankunft übernimmt General Idi Amin die Macht in Uganda durch einen Staatsstreich. Amins charismatische Rede begeistert die Bevölkerung, doch Sarah bleibt skeptisch, erinnert sie doch daran, dass einst auch Obote mit ähnlicher Begeisterung empfangen wurde.

Bei einem zufälligen Treffen nach einem Autounfall behandelt Garrigan Amins Handverletzung und euthanasiert eine schwer verletzte Kuh, als sich niemand anderes dazu bereitfindet. Diese Tat und die Tatsache, dass Garrigan Schotte ist, wecken Amins Interesse, der eine besondere Vorliebe für Schottland hegt. Bald darauf lädt Amin Garrigan ein, sein persönlicher Arzt zu werden und das ugandische Gesundheitssystem zu modernisieren. Garrigan steigt schnell zu einem Vertrauten Amins auf, wird in staatliche Angelegenheiten eingebunden und beginnt trotz anfänglicher Bedenken, sich in der Welt der Macht wohlzufühlen. Seine Illusionen beginnen jedoch zu bröckeln, als er Zeuge von Amins zunehmender Paranoia, den Morden und der Fremdenfeindlichkeit wird.

Die Grausamkeit des Regime

Die Lage verschärft sich, als Garrigan eine Beziehung zu Kay, einer von Amins verstoßenen Ehefrauen, aufbaut. Kay, die Mutter von Amins epileptischem Sohn Mackenzie, fühlt sich von Garrigan verstanden und beide beginnen eine heimliche Affäre. Als Kay schwanger wird, bittet sie Garrigan um Hilfe, da sie fürchtet, Amin könnte sie wegen Untreue töten. Garrigans Versuch, Kay zu helfen, scheitert tragisch. Er findet sie ermordet und zerstückelt vor, was ihm die Grausamkeit von Amins Regime vor Augen führt und ihn dazu bringt, über die Ermordung Amins nachzudenken, um dem Terror ein Ende zu setzen.

Sein Plan wird jedoch entdeckt, und Garrigan muss erleben, wie er beinahe selbst zum Opfer von Amins Brutalität wird. In letzter Sekunde wird er von Dr. Junju gerettet, der ihn auffordert, die Welt über die Wahrheit von Amins Regime aufzuklären. Garrigan gelingt die Flucht, indem er sich unter die freigelassenen Geiseln mischt und das Land verlässt, während er an die Menschen Ugandas denkt. Die Nachgeschichte zeigt, dass Amin letztendlich durch eine Invasion Tansanias gestürzt wird und seine letzten Jahre im Exil in Saudi-Arabien verbringt. Garrigans Erlebnisse in Uganda hinterlassen bei ihm tiefe Spuren und die Erkenntnis über die Komplexität von Macht, Moral und menschlicher Zerbrechlichkeit.

Fazit und Kritiken zum Film „Der letzte König von Schottland“

Kevin Macdonalds „Der letzte König von Schottland“ nimmt die düstere Ära von Idi Amins Herrschaft in Uganda und verpackt sie in einen packenden politischen Psychothriller. Der Film folgt dem jungen schottischen Arzt Nicholas Garrigan, gespielt von James McAvoy, der, gelangweilt vom vorhersehbaren Leben in Schottland, nach Uganda zieht und sich schnell im Bannkreis des charismatischen Diktators Idi Amin, eindrucksvoll dargestellt von Forest Whitaker, wiederfindet. Macdonald wählt eine konventionelle Erzählweise, indem er Garrigan als Brücke zwischen dem Publikum und der fremden Welt Ugandas positioniert. Diese Entscheidung ermöglicht es Zuschauern, die komplexe politische Landschaft Ugandas durch die Augen eines Außenseiters zu erkunden, wobei der Film jedoch kritisiert wird, weil er sich auf die perspektive eines Weißen stützt und somit tiefere afrikanische Einblicke vernachlässigt.

Die Darstellungen, insbesondere Whitakers Amin, sind unbestreitbar kraftvoll. Whitaker bringt eine nuancierte Menschlichkeit in die Rolle des Diktators, die sowohl erschreckend als auch faszinierend ist. Seine Leistung, die von der Akademie sicherlich Anerkennung finden wird, überstrahlt sogar die ebenfalls starke Darbietung von McAvoy. McAvoy meistert die schwierige Aufgabe, den Zuschauer durch die Verstrickungen der Macht und des Wahnsinns zu führen, mit einer zurückhaltenden Brillanz. Während der Film für seine konventionelle Erzählstruktur und den Mangel an afrikanischer Perspektive kritisiert werden könnte, gelingt es ihm dennoch, eine fesselnde Untersuchung über die Natur der Macht und deren korruptive Wirkung zu liefern. Macdonalds Fähigkeit, die visuelle Reise von den sonnigen Anfängen bis hin zu den dunkelsten Tiefen der menschlichen Seele zu gestalten, verleiht dem Film eine eindringliche Atmosphäre, die lange nachwirkt.

Letzte Aktualisierung am 27.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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